DOPPELDIAGNOSEN

Die Abteilung für Doppeldiagnosen bietet ein ergänzendes stationäres Behandlungsangebot für Patienten, die einerseits an einer psychischen Störung mit Depressionen, Ängsten oder anderen emotionalen Problemen leiden, andererseits aber auch einen Missbrauch oder eine Abhängigkeit von Suchtmitteln wie Alkohol, Drogen oder Medikamenten haben.

In vielen Kliniken werden psychische Erkrankungen und Abhängigkeitsstörungen grundsätzlich in verschiedenen Abteilungen behandelt, was den recht zahlreichen Betroffenen mit einer kombinierten Problematik nicht immer gerecht werden kann. Unsere Abteilung bietet hier eine für jeden Patienten individuelle Diagnostik und Therapie, die das Zusammenwirken beider Aspekte erfasst und qualifiziert behandelt. Ziel dieser integrativen Behandlung ist es, den Betroffenen Wege zu eröffnen, wie sie ohne den Konsum von Suchtmitteln ihre Depressionen, Ängste und emotionalen Probleme überwinden können.

Neben einer Besserung des seelischen Befindens bearbeiten wir in der Therapie auch andere Themen wie eine zufriedene und selbstbestimmte Lebensführung, das Vorbeugen erneuter Rückfälle, das Bewältigen entstandener Probleme in Partnerschaft, Familie sowie in Ausbildung oder Arbeit oder die Linderung von begleitenden körperlichen Beschwerden.

Voraussetzungen

Wir bieten eine stationäre Akutbehandlung für erwachsene Frauen und Männer bis etwa zum 65. Lebensjahr mit mindestens einer der folgenden psychischen Erkrankungen:

  • Depressionen verschiedener Ausprägung und Ursache
  • Angststörungen, insbesondere Panikstörungen, Phobien, ausgeprägte soziale Ängsten sowie generalisierte Angststörung
  • Ausgeprägte Störungen des emotionalen Erlebens, zum Beispiel im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung oder als Folge einschneidender oder traumatisierender Lebenserfahrungen

Die Betroffenen haben zudem einen missbräuchlichen oder abhängigen Konsum mindestens eines der folgenden Suchtmittel:

  • Alkohol
  • Medikamente, wie Beruhigungsmittel oder Schmerzmittel
  • Illegale Drogen, wie Cannabis, Kokain, Opiate, Amphetamine oder Halluzinogene

Behandlungsangebot

Das Behandlungskonzept basiert auf einem mehrstufigen Vorgehen.

Am Anfang werden in ausführlichen Gesprächen mit einem Therapeuten die psychischen Beschwerden und Symptome erfasst und nach anerkannten Kriterien bestimmten Diagnosen zugeordnet. Wir erfragen auch detaillierte Informationen über den Suchtmittelkonsum einschließlich möglicher Entzugs- und Folgeerscheinungen. In einer ärztlichen Untersuchung erheben wir den körperlichen Befund. In der Diagnostik setzen wir bei Bedarf auch neuropsychologische Testungen, Laboruntersuchungen von Blut und Urin, EKG, Hirnstrommessungen EEG oder bildgebende Verfahren wie Computertomografie CT und Magnetresonanztomografie MRT ein.

Nach Besprechung der Untersuchungsergebnisse und der diagnostischen Einschätzung legen die Therapeuten gemeinsam mit dem Patienten die Therapieziele und geeignete Behandlungsstrategien fest. Unser Ziel ist eine individuelle Behandlung, welche Motivation und Ziele des Patienten ebenso berücksichtigt wie neueste medizinische Standards und Leitlinien. Dabei sollen in einem integrativen Ansatz neben den psychischen Erkrankungen immer auch der Konsum von Suchtmitteln behandelt werden.

In einzelnen Fällen kann es notwendig sein, dass vor Beginn dieser Therapie eine qualifizierte Entgiftung von dem Suchtmittel erforderlich ist. Diese kann in unserer Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen erfolgen.

Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu ermöglichen, stimmt sich das Team engmaschig ab und versucht, sich auf jeden Patienten individuell einzustellen. Über bestehende Regeln und Therapievereinbarungen klären wir jeden Patient ausführlich auf.

Ansprechpartner

A. C. Kexel
Oberärztin
Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
a.kexel@fontheim.de

N. Genausch
Pflegerische Leitung
Tel. 05346 81-0
Fax 05346 81-1295
n.genausch@fontheim.de

FÜR DIE AUFNAHME

J. Vogel
Case Management Haus 10
Tel. 05346 81-2901
cm10@fontheim.de