Die Ergotherapie in der Klinik DR. FONTHEIM unterstützt die Patienten darin, ihren Alltag sowohl Zuhause als auch während des Klinikaufenthaltes zu meistern. Durch konkrete Betätigungen stärken wir Patienten darin, sich selbst zu versorgen, das Leben zu genießen und zur sozialen und ökonomischen Gemeinschaft beizutragen. Eigene Fähigkeiten können entdeckt werden.
ERGOTHERAPIE
- Die ergotherapeutische Behandlung ist ausgerichtet an den individuellen Anliegen des Patienten. Wir nutzen die Fähigkeiten und Kompetenzen, die der Patient mitbringt.
- Durch das Erproben neuer Möglichkeiten kann der Patient seinen Alltag besser bewältigen und die Handlungsfähigkeit ausbauen.
- Die spezifische Gruppen- und Einzeltherapieangebote umfassen handwerklich-kreative, alltagsbezogene und beratende Inhalte.
- Wir sind zuversichtlich, dass eine positive Entwicklung stattfindet.
Darstellung der ergotherapeutischen Angebote
Beim Kennenlernen von Patient und Therapeut wird in einem Einzelgespräch erklärt, was Ergotherapie ist, um dann gemeinsam Interessen, Wünsche und erste Ziele des Patienten zu erarbeiten.
Die Werkgruppen sind differenziert nach der momentanen Befindlichkeit, den Fähigkeiten und dem Krankheitsbild des Patienten. Durch gezielt ausgewählte Materialien, Techniken und Methoden kann der Patient im konkreten Handeln erleben, welche Stärken er besitzt, wie er sich psychisch stabilisieren kann und in welchen Bereichen er Veränderungen anstrebt. Gespräche dienen der Bewusstmachung des eigenen Verhaltens und der Reflektion. Zum Einsatz kommen verschiedene gestalterisch-kreative Techniken und Werktechniken.
In der Holzwerkstatt werden sowohl die kreative Bearbeitung von Holz als auch eine Stabilisierung und Verbesserung grundlegender arbeitsrelevanter Fähigkeiten zum Ziel gesetzt. Die Patienten erstellen nach eigenen Ideen, Modellen oder Vorgaben der Therapeuten Werkstücke aus Holz, die sich im Anforderungsprofil unterscheiden. Mittels des „Osnabrücker-Arbeitsfähigkeiten-Profils“ kann die Beurteilung der Arbeitsfähigkeit psychischer erkrankter Menschen zum aktuellen Zeitpunkt erfolgen.
In der Gestaltungsgruppe wird der Zugang zu den eigenen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen durch kreativ-gestalterische Medien erweitert. Innere Bilder werden sichtbar. Die Gestaltungsgruppe bietet die Möglichkeit eines nonverbalen Ausdrucks, der im Anschluss in der Gruppe reflektiert wird. So werden die Selbstwahrnehmung und das Selbstbild stabilisiert.
In der Projektgruppe haben Patienten die Möglichkeit, im Rahmen einer handwerklichen Gruppenarbeit ihre sozialen Kompetenzen kennen zu lernen, auszubauen und zu reflektieren. In diesem Übungsfeld können Patienten ihre Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit ausprobieren und im geschützten Rahmen Rückmeldungen von den anderen Teilnehmern erhalten. In der Begegnung mit den unterschiedlichen Mitpatienten spiegeln sich Alltagssituationen, zum Beispiel im Umgang mit Arbeitskollegen, wider.
In der Kochgruppe können Patienten in einer Kleingruppe die zum Kochen gehörenden Tätigkeiten üben. Es wird gemeinsam geplant, eingekauft, gekocht und gespeist. Durch die kleine Teilnehmerzahl von maximal vier Patienten bietet die Kochgruppe außerdem ein Übungsfeld zur sozialen Interaktion in einer Kleingruppe.
In der Genussgruppe wird die Fähigkeit zu positivem, genussvollem Erleben und Handeln gefördert. Die Patienten werden durch Vorstellungsübungen und eigenständiges Experimentieren mit verschiedenen Sinneseindrücken angeregt, im Alltag gut für sich selbst zu sorgen. „Genussregeln“ und persönliche Vorlieben werden erarbeitet.
In der Selbstfürsorgegruppe wird der Patient angeregt eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, persönliche Werte, Fähigkeiten und Stärken zu benennen und diese Ressourcen für sich gezielt zu nutzen.
Zum Einsatz kommen gestalterischen Methoden, Fragebögen und wahrnehmungsorientierte Übungen.
Im Computertraining kann der Umgang mit dem Computer erlernt und vertieft werden. Außerdem werden Arbeitsfähigkeiten aktiviert, trainiert oder neu gelernt. Dieses fördert kognitive Fähigkeiten, Flexibilität und Selbsteinschätzung.
Mittels therapeutischer Trainingsprogramme (RehaCom, Freshminder) werden am Computer kognitive Funktionen wie beispielsweise Konzentration, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit in verschiedenen Schwierigkeitsstufen geübt.
Durch die unmittelbare, neutrale Rückmeldung über das Computerprogramm selbst und die Auswertungsgespräche mit dem Therapeuten werden zusätzlich sowohl Selbstwahrnehmung, als auch Selbsteinschätzung gefördert.
Im Bewerbungstraining lernen die Patienten, wie sie am Computer eine Bewerbung erstellen und sich für ein Bewerbungsgespräch vorbereiten können.
In der Aktivgruppe findet durch biografie- und themenbezogene Schwerpunkte eine Förderung der sozialen Kompetenzen und der kognitiven Fähigkeiten statt. Zur geistigen Aktivierung werden ausgewählte Rätsel, Spiele, Geschichten, Gedächtnisaufgaben, Angebote zur Wahrnehmungsschulung sowie musikgestützte Angebote eingesetzt. Die Aktivgruppen werden für ältere Menschen angeboten.
Die wahrnehmungszentrierte Ergotherapie findet für psychotisch erkrankte Patienten statt. Der Patient erhält die Möglichkeit, seinen Körper im Bewegen und Handeln bewusst wahrzunehmen. Im anschließenden Gespräch werden die körperlichen Erfahrungen reflektiert und ein Alltagsbezug hergestellt. In der Gruppe wird mit den Methoden der Konzentrativen Bewegungstherapie und der sensorischen Integrationstherapie gearbeitet.
In der Einzeltherapie können alltagsbezogene Ziele verfolgt werden, die aufgrund ihrer individuellen Ausrichtung nicht in den sonstigen vorhandenen Gruppenangeboten bearbeitet werden können. Das Vorgehen orientiert sich an dem etablierten kanadischen Modell zu Betätigung (CMOP).
Die Kunsttherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, welches das menschliche Bedürfnis, sich gestalterisch auszudrücken, fördert. Durch Materialien der bildenden Kunst, dazu zählen malerische oder zeichnerische, plastisch-skulpturale Gestaltungen oder fotografische Medien, werden tiefenpsychologisch-analytisch fundiert innere Vorgänge und Konflikte sichtbar gemacht.
Das therapeutische Gespräch ermöglicht einen Zugang zu den bildnerischen Inhalten, um Heil-, und Wachstumsprozesse anzuregen.
Die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) ist eine körperbezogene psychotherapeutische Methode. Hier wird in einem Handlungsteil die Selbstwahrnehmung angeregt. Diese unmittelbaren Sinneserfahrungen und Bewegungen werden im anschließenden Gespräch mit den Gefühlen, der aktuellen Lebenssituation und der Lebensgeschichte in Verbindung gebracht.
Der Samstagsworkshop ist ein Freizeitangebot für die Patienten. Über einen Zeitraum von drei Stunden können Patienten nach eigenen Interessen Werktechniken ausprobieren und erhalten dabei Unterstützung durch die Therapeuten. Hierzu melden sich die Patienten eigenständig an.
Ansprechpartner
S. Finger
Leitung Ergotherapie
Tel. 05346 81-1275
s.finger@fontheim.de